Pfarrbücherei St. Dionysius, Rheidt

im Pfarrheim Rheidt
Pastor-Ibach-Str. 19
53859 Niederkassel (OT Rheidt)
Tel.: 0 22 08 / 50 07 37
E-Mail: pfarrbuecherei@kath-siegmuendung.org
Öffnungszeiten
Mittwoch: von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr
Sonntag: von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
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Buchbesprechung
Murrin, Alan „Coast Road“
Die Schriftstellerin Colette hat ihren Mann Shaun und die drei Söhne verlassen und ist zu ihrem Liebhaber nach Dublin gezogen. Nun ist sie zurück im kleinen Küstenort Ardglas. Shaun hat ihr den Umgang mit den Söhnen verboten. Sie mietet das kleine Feriencottage von Dolores und Donal, da sie in der Nähe der Kinder sein möchte. Um sich ein bisschen Geld zu verdienen, bietet sie einen Kurs für Kreatives Schreiben an. Colette sucht den Kontakt zu Izzy, einer Frau aus dem Dorf, da ihre Söhne befreundet sind. Izzy hat seit Jahren eigene Eheprobleme. Ihr Mann, ein Abgeordneter, ist häufig in Dublin und bringt wenig Verständnis für ihre Unzufriedenheit und ihren Wunsch nach Eigenständigkeit auf. Während Izzy ein heimliches Treffen Colettes mit ihrem jüngsten Sohn ermöglicht, entgeht ihr, dass auch sie Gegenstand des dörflichen Tratsches ist. Es ist nicht unbeobachtet geblieben, dass sie regelmäßige Besuche des neuen Pfarrers erhält. Als Colette ein Verhältnis mit dem Schürzenjäger Donal beginnt, kommt es zur Katastrophe. – Der irische Schriftsteller Murrin erzählt in seinem Debütroman von einer Gesellschaft, in der Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind. Vor der Kulisse der Irischen See blickt er tief in die Gefühlswelt seiner Frauenfiguren. Der Roman spielt vor dem Hintergrund des irischen Referendums zur Abschaffung des Ehescheidungsverbots Mitte der 90er Jahre.
(veröffentlicht in medienprofile/Borromäusverein e.V.)
Susanne Emschermann
Das Buch kann in der KÖB St. Dionysius ausgeliehen werden.
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Lind, Jessica „Kleine Monster“
Pia und Jakob werden von Lucas Lehrerin in die Schule bestellt. Eine Mitschülerin des 7jährigen behauptet, der Junge sei übergriffig geworden. Auf Nachfragen gibt der Junge keine Antwort. Die Eltern tun den Vorfall als Neugierde ab und bemühen sich um Normalität. Doch Pia lässt das Geschehen keine Ruhe. Sie beobachtet ihren Sohn, ein Einzelkind, noch genauer als sonst und fürchtet sich vor dem, was an die Oberfläche kommen könnte. Sie hat in ihrer Kindheit selbst Traumatisches erlebt. Ihre jüngste Schwester Linda ist im Alter von 4 Jahren in einem See ertrunken. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die mittlere Schwester Romi mit Linda zusammen unterwegs. Romi ist adoptiert, Pia und Linda sind die leiblichen Kinder der Eltern. In der Familie wurde über den Todesfall nie gesprochen, aber das Verhältnis der Familie zu Romi veränderte sich zum Schlechten. Seit sie noch als Schülerin das Zuhause verlassen hat, haben Eltern und Schwester keinen Kontakt mehr zu ihr. Die ambivalenten Gefühle, die Pia für ihr eigenes Kind hegt, verlangen eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Kindheit. – Jessica Lind erzählt in ihrem zweiten Roman von der Überforderung junger Eltern, von Familiengeheimnissen und den fatalen Auswirkungen verdrängter Gefühle. Ein spannendes Psychogramm einer Familie!
(veröffentlicht in medienprofile/Borromäusverein e.V.)
Susanne Emschermann
Das Buch kann in der KÖB St. Dionysius ausgeliehen werden.
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Suffrin, Dana von „Nochmal von vorne“
Rosas Vater ist gestorben und sie hat keine aktuelle Telefonnummer ihrer älteren Schwester Nadja. Die beiden Frauen haben seit Jahren keinen Kontakt. Beim Gang durch die Münchener Familienwohnung, in der der Vater nach dem Tod der Mutter viele Jahre alleine gelebt hat, wird Rosa von ihren Erinnerungen überwältigt. Die Eltern haben immerfort erbittert gestritten. Der Vater, ein israelischer Jude, hat als Chemielaborant gearbeitet, weil sein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde. Die Mutter, die in Israel in einem Kibbuz Friedensdienst geleistet hat, will mit der Heirat ein Zeichen gegen die Nazivergangenheit der Elterngeneration setzen. Rosa hat Halt bei ihrer Schwester Nadja gesucht, doch diese hat sich in ihre eigene Welt zurückgezogen. Rosa erinnert sich an Besuche in Israel, an die Großmutter und den Onkel. Eltern und Kinder sind gefangen in transgenerationalen Traumata und nicht in der Lage, über Gefühle zu sprechen. Und so sucht Rosa ihre Schwester, um eine Aussprache herbeizuführen. – Dana von Suffrin schreibt in ihrem zweiten Roman schwarz-humorig über eine dysfunktionale deutsch-jüdische Familie. Leicht und gleichzeitig schwer, unbedingt lesenswert!!
Susanne Emschermann
Das Buch kann in der KÖB St. Dionysius ausgeliehen werden.
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Über uns

Alles in allem hoffen wir, dass für jedes Alter und jeden Geschmack etwas vorhanden ist. Das Büchereiteam freut sich auf Sie und wird sie sachkundig beraten. Ein Besuch lohnt sich!
Das Team der Pfarrbücherei berät Sie gerne!